Klettern im Maltatal - Plaisirklettern im Langkar

Das Langkar im Maltatal Topo

Das Langkar liegt im Hinteren Maltatal in den Kärntner Hohen Tauern. Ausgangspunkt ist der Parkplatz der Kölnbreinsperre, am Ende der mautpflichtigen Malta –Hochalmstraße, welche von Mai bis Ende Oktober geöffnet ist.

Im Maltatal Kletterführer wird das gesamte derzeitige Routenangebot und der Klettergarten „Galaxy“ in diesem attraktiven Sommer Klettergebiet (liegt auf 2.200m!) vorgestellt. Es gibt eine stattliche Anzahl von 17 Mehrseillängenrouten von 3a bis 7a und einen wunderschönen Klettergarten mit 11 Routen von 5b bis 7c. Des weiteren wird im Maltatal Topo auch die Alpinroute Langkarschneid vorgestellt.

Die beste Jahreszeit ist eindeutig der Sommer. Denn je nach Schneelage sind zuerst die Einstiege unter meterhohen Firnresten begraben bzw. die Platten durch die Schneeschmelze sehr lange nass. Oft lohnt es sich erst richtig im Juli hierher zu kommen. Bei einem schönen Herbst kann man dafür aber auch bis weit in den Oktober hinein klettern

Plattenparadies und kleines Shangri La

Wer einmal zum Klettern im Maltatal im Langkar war wird bestätigen, dass es die vielleicht besten Plattenrouten zum Plaisirklettern in den Ostalpen hat.  Denn fast alle Routen sind tolle Plattenklettereien in überwiegend sehr guten Granit. Die Auswahl reicht vom Grad 3a bis 6b+ im Hinteren Langkar, bis zur kniffligen 7a im rechten Bereich der Langkarwand. Die Mehrseillängenrouten sind überwiegend sehr leicht bis leicht und machen das Langkar somit zu einem ideal Anfängergebiet für alpines Sportklettern, zumal es hier sehr wenige objektive Gefahren wie Steinschlag, Verirren in der Wand oder schwierigen alpinen Zustieg gibt.

Was aus meiner Sicht diesen Platz aber so besonders macht, ist die Schönheit des Hinteren Langkar. Dieses kleine Hochtal mit seinen grünen alpinen Matten und schroffen Geröllhalden und Felsplatten ist ein wunderschöner Ort. Alle Besucher die hier her kommen sollten sich bewusst sein, dass es diesen Platz zu erhalten gilt und ein entsprechendes Verhalten an den Tag legen. Für mich repräsentiert der friedvolle Ort mit dem rauschenden Langkar Bach ein kleines Shangri La, einen Ort zum zurückziehen voll Sanftmut, Friedfertigkeit und Abgeschiedenheit von der Welt.

Auch wenn man nicht zum Klettern hier ist, kann man Stille und Ruhe finden.

Kurze Geschichte

Die ersten Kletterer die in diesem Gebiet Kletterversuche unternommen haben waren Christian Platzer und Hans Jury aus Gmünd. In den 80er Jahren halten Sie hier nach Neuland Ausschau und klettern etwas weiter östlich im Steinkar an den Steinkarköpfen die ersten Linien. Erst vor wenigen Jahren entdeckte Eli Umundum bei einem Erkundungsversuch die alten Normalhaken der beiden Pioniere.

Nach dem tödlichen Unfall von Christian Platzer Mitte der 80er Jahre verfiel das Klettern in diesem Bereich des Maltatals in einen wahren Dornröschenschlaf.

Im Jahr 2006 kam dafür richtig Bewegung in die Erschließung des Langkar. Besucher aus Ostösterreich, die im Winter eine Skitour auf die Oberlercher Spitze gemacht und die schönen Platten bemerkt hatten, kamen im Spätsommer zurück und hinterließen die erste Route. Begeistert von der Qualität der Plattenkletterei kehrten sie regelmäßig zurück und hinterließen bei fast jedem Besuch eine Erstbegehung. Ihnen gebührt der Respekt der Klettercommunity für Ihren Einsatz und der Dank für Pionierarbeit und die auch für die Bereitstellung der gesamten Einbohrmaterialien.

2009 wurde ich dann von Fritz Amann aus Bayern kontaktiert, der zuvor mit Freunden die Route „Wellness“ im rechten Bereich der Langkar Wand eingerichtet hatte. Er schickte mir bereitwillig sein Topo woraufhin ich mich 2010 mit Eli und Roli Kaltenegger aufmachte seine Route zu wiederholen. Dabei wurde uns nicht nur das noch vorhandene Neulandpotential klar, sondern wir entdeckten auch die Haken am Wandfuß im Hinteren Langkar.

Neue Facetten des Klettern im Maltatal

Für uns war der erste Besuch im Langkar 2010 ein echter „eye opener“. Einerseits fragten wir uns ganz offen wie wir bisher so blind sein konnten das Potential zu übersehen, andererseits schritten wir aber sofort zur Tat und bemühten uns um eine Regelung des Zugangs zu diesem Gebiet.

Zum einen wurde uns klar, dass wir als Locals bis dato gar nicht an ein großes Potential für leichte Mehrseillängenrouten im Maltatal glaubten. Maltatal hieß immer steil, eher schwer und daher ab 6b aufwärts. Offensichtlich schmorten wir sprichwörtlich im eigenen Saft und konnten nicht über den Tellerrand hinaus blicken. Andererseits „Plattenklettern“?!?! Das kannte man ja nur aus den klassischen Gebieten in den Westalpen, Val di Mello, Sustenpass, Grimselpass usw. aber Maltatal? zu Hause? direkt vor der Haustüre? Aber nichts desto trotz. Die Routen die wir vorfanden und dann auch selbst hinzu fügten sind gut. Sie sind sogar sehr gut. Richtig klasse! Wo sonst gibt es in den Ostalpen auf 17 Mehrseillängen Plaisirrouten im Granit in der Qualität bei gleichzeitig fast schon lächerlichem Zustieg? Genau, nirgends!

Zum anderen setzte sich Bürgermeister Klaus Rüscher und ÖAV Obmann Hans Jury, der ja selbst einer der Pioniere der 80er war, beim Grundbesitzer für eine Zugangsregelung ein, welche auch vereinbart werden konnte. Dies war für uns der Startschuß auch selbst tätig zu werden und neue Linien wie „Die Kaasneger kommen“, „Frictiolicious“, „Breakdance“ und „Don´t be like the others“ hinzuzufügen.

Zusammengefasst fügte die Erschließung des Langkar dem Klettern im Maltatal einige völlig neue Facetten hinzu.

- es gab nun ein richtig tolles Klettergebiet für den Hochsommer

es gab nun gleich eine schöne Anzahl von sehr leichten Plaisirrouten schon ab dem 3. Grad die auch für Kletteranfänger geeignet waren

das Maltatal hatte plötzlich ein richtiges alpines Sportklettergebiet, ja ich behaupte sogar, für den Raum Südostösterreich entstand hier ein richtiger Hotspot für das Plaisirklettern im Granit. Denn hinsichtlich dem Genußklettern auf Platten beginnen die Westalpen nun im Maltatal!

es zeigte in einer schönen Art und Weise, dass mit Grundeigentümern in einer entspannten Atmosphäre ein Konsens zu erreichen ist und eine Erschließung in Absprache mit der ÖAV Sektion Gmünd und Gemeinde Malta durchgeführt werden konnte


Was man unbedingt noch wissen sollte

Das Langkar ist wie beschrieben ein extrem lieblicher Ort, der leicht zu erreichen ist. Es bedeutet aber nicht, dass es keine alpinen Gefahren gibt. Im Gegenteil!

Durch die enorm starken Erosionseinflüsse (vor allem Frostsprengungen) gilt es auf lose Felsteile zu achten. Es können sich hier jederzeit kleine und große Schuppen / Blöcke lösen.

Besonders die Route „Die Kaasneger kommen“ ist in der 3. Seillänge eine wilde Linie über äußerst fragwürdiges Gelände und nur etwas für Spezialisten, welche die jeweils aktuelle Felsqualität einschätzen können.

In der Route „Frictiolicious“ gibt es in den Längen Vier und Fünf ebenso Abschnitte in denen es sehr alpin zur Sache geht was die Felsqualität und die Anforderungen für die richtige Linienwahl betreffen.

Es sollten unbedingt auch die vielen beschriebenen Gefahren im Maltatal Kletterführer im Falle eines Schlechtwettereinbruchs beachtet werden. Bei einem Gewitter können sich die äußeren Bedingungen schlagartig und extrem verschlechtern!

Durch die plattige Neigung des Felsen werden jedes Jahr Bohrhaken, Bohrhakenlaschen und sogar die Klebehaken und sogar mancher Kettenstand / Abseilstand vom Gewicht des Schnee / Eis und herabgleitenden Felsteilen beschädigt und zerstört. D.h. es gibt immer wieder Sicherungspunkte die entweder gar nicht mehr verwendet werden können oder in die man eine dünne Bandschlinge / Reepschnur fädeln muss.

Solltet ihr losen Fels oder kaputte Haken entdecken, so meldet es bitte per mail an office@rockstore.at oder postet es auf der Facebook Seite des Maltatal Bouldertopo / Klettertopo.

Ein herzliches Danke an alle, die den Kletterführer Maltatal / Boulder Topo Maltatal schon gekauft haben.

Wer ihn bestellen möchte, kann das direkt bei mir im Webshop tun und somit die Schaffung von Neutouren unterstützen. Als Haupterschließer und Maltatal Kletterführer Autor lasse ich einen Teil der Einnahmen direkt in Neuerschließungen fließen, um auf diesem Wege der Klettercommunity wieder etwas zurück zu geben.

Die Einbohrmaterialien stelle ich aus meinem Bergsport Onlineshop www.rockstore.at zur Verfügung.

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