"Pilastro" 6c (6b obl.) 600m, Tofana di Rozes

Tofana am Morgen
Nebeliger Ausblick Richtung Osten
Seilschaft an 3. Pfeilerkante
Old School Haken
Ich im 1. Dach
Ines in der 18. Länge
Ines in der vorletzten Länge

An einem nebeligen Juni Morgen stiefle ich mit Ines hinauf zur Tofana um die "Pilastro" zu unserer Dolomiten Sammlung hinzuzufügen. Die Route ist ja ein ziemlicher Klassiker (leider wie sooo viele andere auch!), und schon lange auf unserer Wunschliste.

Je näher man der Wand kommt, desto beeindruckender wird sie. Der Abschnitt mit der Pilastro ist nicht der höchste, aber dennoch beeindruckt er durch seine Steilheit und Kompaktheit.

Im unteren Dritte der Wand geht es relativ gemütlich dahin, bis zum "1. Band" geht es nie über den unteren 6. Grad hinaus. Dann hat man nochmals 2 Seillängen "Schonfrist" bevor das 1. Dach der leichten Kletterei einen jähen Abbruch bereitet. ich fand die Stelle nicht ganz so leicht, 6c wenn ihr mich fragt, vor allem muss man die Sequenz richtig "einfädeln"!
Wie unangenehm die Stelle ist, merke ich als Ines nachsteigt, sie hat sich da als kleine Klettererin sehr schwer getan.

Dann folgen drei homogene Seillängen mit sehr viel Haken, über die man auf das 2. Band kommt. Dieses ist richtig groß und bietet ideale Gelegenheit für eine Rast und Klopause. Und die schadet nicht, bevor man in den "Eselsrücken" einsteigt, ein etwas unangenehmer, oft feuchter Kamin / Riss, wo es mehr aufs Durchhalten und Kämpfen ankommt, als auf saubere Technik, die sich hier aufgrund der eigenartigen Kletterei eh nicht anwenden lässt.

Währen dich mich die Länge irendwie raufwurschtle, kämpft sich Ines mit lautem Gestöne technisch durch diesen Abschnitt, der - wenn richtig nass - ziemlich unangenehm werden kann.

Ab hier klettern wir im Schatten, und es wird merklich kühler. So werden die letzten sieben, der insgesamt 21. Längen mehr zum Kampf gegen die Kälte, als eine Auseinandersetzung mit den leichten Kletterschwierigkeiten.
Zudem war es schwierig zu sehen, wann die Route im leichten Gelände (III-V) nach links Richtung Pfeilerkante zieht. Hier ist es etwas unübersichtlich, was uns ganz schön Zeit kostet, da wir gleich zwei Mal einen Zwischenstand einrichten müssen.

So kommen wir ganz schön durchgefroren zum Ausstieg und sind heilfroh, dass uns die Nachmittagssonne dort begrüßt.

Unser Fazit: Eine echter, lohnender Klassiker. Etwas inhomogen, aber teilweise schöne Kletterei an kompaktem Fels. Warm anziehen!

Unser Tipp: Doch mehr zum Anziehen einpacken als man glaubt :-)

Topo: Ein Topo findet man HIER!

Achtung: Nach einem Bergsturz 2011 sollte man sich wegen dem genauen Abstieg ordentlich erkundigen. Mir wurde gesagt, dass man über die alten Kriegssteige nicht mehr absteigen kann, und über die Scharte nach Westen dieses kleines Kammes, den "alten" Abstieg weiträumig umgehen muss.



















rockstore.at