Abschied aus Neuseeland - Klettern am Mt. Somers / Canterbury Neuseeland

Mein Plan sah eigentlich vor, am Ende meines Neuseeland Aufenthaltes noch zwei bekannte "trad" Gebiete zu besuchen. "Charleston" an der Westküste und "Mt. Somers" in der Nähe von Christchurch. Eine Grippe verfrachtet mich aber erstmals auf meiner gesamten Weltreise ins Bett. Somit geht sich nur mehr der Trip zum "Mt. Somers" aus, wo ich letztlich die obligatorische Portion Regen in Neuseeland abbekomme.
 

Ich treffe hier dafür einen außergewöhnlichen Menschen, dessen Weg aber letztlich ein anderer als meiner ist. Dann ist es Zeit "Good by" zu sagen, die Plätze in diesem wunderbaren Land hinter mir zu lassen. Alles was ich mit mir mitnehmen kann sind die Erinnerungen und neu gewonnenen Freundschaften. 

Auf zum Mt. Somers

Gemeinsam mit Nick und zwei von seinen Freunden düsen wir von Christchurch aus eine Stunde nach Süden. Vom Parkplatz aus geht es gleich in anstrengemdem Marsch stetig bergauf. Der Rucksack ist schwer. Wir haben ein volles Rack, Doppelseil, Essen für drei Tage, Schlafsäcke und 4 Liter Wein mit dabei.

Ich bereue meine Entschewidung bald und wünschte, ich hätte das Rack daheim gelassen!
Nein, Scherz beiseite. Der Anmarsch ist wirklich kein Zuckerschlecken! Ich gehe ein gutes Stück hinter den anderen und huste, spucke und rotze den Rest meiner Grippe richtiggehend aus mir heraus.

Die Gegend ist der Hammer! In einem steilen Taleinschnitt führt der Weg tief in einem dichten Laubwald am Abhang entlang. Ab und zu kommt man auf eine Anhöhe wo sich der Wald lichtet, und man einen Blick ins Tal erhascht. Ich komme mir vor wie im Jurrassic Park, einer verlorenen Welt.

Nach 2 1/ Stunden gelangen wir zur Hütte, welche knapp unterhalb der Kletterfelsen liegt. Und die sind etwas ganz Besonderes!

Der erste Sektor besteht aus einigen Türmen mit bis zu 40 Metern Höhe, und bestehen aus Sandstein und Konglomerat. An den härtesten Abschnitten wurden hier Routen eingebohrt, die alle in den unteren Graden angesiedelt sind. Da viele auch relativ kurz sind, ist das ein gutes Gebiet für Anfänger.

Klettern an ehemaligen Magma Strömen

Über dem ersten Sektor, befindet sich ein mehrschichtiges Band aus gewaltigen sechseckigen Säulen. Es handelt sich hier um ehemalige Magma Ströme, welche es nicht ganz an die Oberfläche geschafft haben. Durch eine spezielle Mischung aus Druck, Temperatur und Beschaffenheit des Gesteins, haben sich hier während des Abkühlungs Prozesses gro?e sechseckige Säulen gebildet.

Die Gebilde sind vergleichbar mit dem "Devils Tower" in Montana.

Es ist ein gewaltiger Anblick. Es gibt etwa sechs sieben deutlich von einander getrennte Massive, alle mit unterschiedlichen Neigungen und Höhen.

An diesen Säulen gibt es ca. 100 trad Routen, also selbst abzusichernde Linien. Das Gestein ist relativ hart und erlaubt gute placements. Allerdings macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, als es am zweiten Tag unseres Aufenthaltes zu regnen beginnt. Der Himmel scheint seine Pforten speziell für mich zu öffnen, bin ich doch bisher fast vollkommen vom Regen verschont geblieben. So wenden wir uns unseren 4 Litern Wein zu.

Reisen hei?t hinter sich zu lassen

Ich lerne an diesem Wochende auch einen besonderen Menschen kennen. Allerdings bleibt mir aufgrund meiner Abreise nur ein einziger Tag, um Zeit mit ihm zu verbringen. Dieses Erlebnis bringt mir die Bedeutung des "im Moment leben" noch mehr zu Bewusstsein, als ich mich ohnehin schon bemühe im "hier" zu sein.

Der Weg dieses Menschen ist ein anderer als meiner. Es ist nicht leicht dies einzusehen und zu akzeptieren. Andererseits ist dies eine ganz entscheide Eigenschaft des Reisens. Man erlebt, man genießt, und man blickt zurück. 

Wieder einmal muss ich an die buddhistische Philosophie des "Loslassens" denken. In materieller Hinsicht tu ich mir damit schon relativ leicht.

Auf der Gefühlsebene überwiegt aber noch der Schmerz und die Frage nach dem "Warum?". Ich denke, ich habe noch einiges zu lernen.

Ein besonderes Danke nochmals Richard and Shally, Rachel und Matt, Mayan und Max für ihre Hilfe und Unterstützung!

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