1.8.2009: Mein erstes Ziel in den USA war der Mt. Rainier, in Washington. Gemeinsam mit meiner Kletterpartnerin Alexandra entschieden wir uns, den Berg über die „Kautz“ Route zu besteigen. Nach dem Aufstieg in unser „Hochlager“ auf etwa 3.300m, legten wir einen Tag Pause ein, um dann um Mitternacht loszustarten. Leider spielte dann ca. 300m unter dem Gipfel der Wind nicht ganz mit, und bei extrem starken Böen entschließen wir uns, schweren Herzens umzukeheren. 

Es ist ein beeindruckendes Schauspiel, wenn man mit dem Auto durch aus Seattle hinausfährt, und dann plötzlich die massige Pyramide des Mt. Rainier vor sich aus der Landschaft ragen sieht. „American size“!, sag ich da nur. Etwa 2 Stunden später gelangt man dann in den Mt. Rainier National Park, wo riesige Nadelbäume in den Himmel ragen, und es offensichtlich wird, dass hier die Feuchtigkeit des Pacific für unglaubliche Niederschlagsmengen sorgt. Daher ist der Mt. Rainier auch so stark vergletschert, und ich entnehme unserem Guidebook, dass der Schneefall Rekord im Jahr 1998 bei unbeschreiblichen 32m (zweiunddreißig!) lag. 

Auf einer Bergstraße geht es dann zum Visitor Center auf etwa 1.650m Seehöhe, zum „Paradise“ Visitr Center, wo wir uns die „climbing Passes“ für je 30.- $ besorgen müssen. Ohne sich zu registrieren und zu zahlen läuft hier nix! 

Der Aufstieg führt uns dann als erstes durch die wunderschönen alpinen Blumenmatten des Mt. Rainier. Es ist fantastisch, all die blühenden Pflanzen zu sehen, die zwischen dem Schnee herausragen und die Landschaft verzaubern. Nach etwa einer Stunde geht es bergab, um auf den Nisqually Glacier zu kommen. Wir queren einige Gletscherabschnitte, steigen über ein paar Steilstufen hinauf, um letztlich über eine ca. 500m hohe Flanke zum Fuß des Kauz Gletschers zu kommen. Das sind anstrengende 1.400 Höhenmeter, denn die Sonne bruzzelt unerbittlich auf uns herunter. Bis auf 3.200m habe ich nur ein T Shirt an! Der Schnee ist völlig aufgefirnt, es ist kraftraubend Schritt nach Schritt in den weichen Untergrund zu tun. Nach 5 Stunden erreichen wir dann endlich unser „Hochlager“, ein flacher Abschnitt direkt unter dem Beginn des Kauz Gletschers. Hier biwakieren wir, und entschließen uns in der Nacht nicht direkt weiter aufusteigen, weil wir uns so matt und müde fühlen. 

Wir nützen den „Rasttag“ um den weiteren Routenverlauf auszukundschaften, und klettern den Kautz Gletscher hinauf, um in der folgenden Nacht gena zu wissen wie wo und was. Das zahlt sich dann auch aus. Als wir um Mitternacht losstarten kommen wir sehr schnell vorwärts, und überwinden die zwei Seillängen Eiskletterei (bis max WI 3) in kurzer Zeit. Dabei handelt es sich um einen zuerts leichten Eishang, den man einfach hinaufgeht und etwas klettert. Der zweite Abschnitt ist bis max. 75Grad steil, und man kann sich an „Penedentes“ hochhangeln, auf diese auch elegant hinaufsteigen. 

Um etwa 4.00 Uhr morgens sind wir auf etwa 4.000m und erklettern eine Felsstufe, auf der uns der Wind empfängt. Innerhalb kurzer Zeit nimmt er dann heftig zu und macht uns zu schaffen. Meiner Partnerin Alexandra wird es rasch sehr kalt, und wir verkriechen uns hinter einen großen Felsbrocken und werfen uns schnell einen Biwaksack über. Als nach einer halben Stunde weder der Wind nachlässt, noch Alexandra „auftaut“, entschließen wir uns schweren Herzens wieder abzusteigen. 

Obwohl ich nicht am Gipfel war nehme ich tolle Eindrücke mit vom Mt. Rainier. Es ist ein schöner Berg, umgeben von grandioser Natur, und wunderbaren Gletschern. Und wer weiss, vielleicht bin ich ja mal wieder in er Gegend!

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