Mont Blanc du Tacu 4248m

4.7.2009: Gemeinsam mit Alexandra habe ich auf dem Rückweg von Millet, Halt in Chamonix gemacht. Weil wir leider nur 2 Tage Zeit hatten, konnten wir uns nur ein sehr bescheidenes Ziel aussuchen, und haben den Mont Blanc du Tacul 4248m bestiegen. Eine schöne Bergtour, ber der ich Alexandra, die das erste Mal in Europa ist, die wunderbare Bergwelt Chamonix etwas näher bringen konnte.

Jemanden, der das erste Mal Europa besucht, muss man Chamonix einfach zeigen. Der gewaltige Ausblick von der Stadt aus, die Fahrt mit der Aiguilles du Midi Bahn, die Gletscher am Plateau, und der wunderbare Ausblick, auch von den kleineren Gipfeln. A real must see! 

Für jemanden aus den Staaten ist es ungewohnt so „leicht“ und so „nah“ an die großen Gipel heranzukommen. Die Gipfel in der Sierra Nevada, oder in den Rockies sind ja nur über wesentlich längere Anmarschrouten, manchmal nur über zwei Tage zu erreichen. Da ist das hier in CHX eigentlich nur ein Klax. 

Als wir durch Chamonix streifen, wird mir erst klar wie anders hier alles im Vergleich zu den Orten in den USA ist. Viele Gebäude sind relativ alt, dazwischen die traditionellen alten Berghäuser, und das alles umgeben von der Bergkulisse. Awesome! 

Mit der ersten Bahn sind wird bereits gegen 7.30 Uhr auf 3810m, und beginnen mit dem Abstieg von der Aiguilles du Midi hinunter auf das Gletscherplateu. Es ist irre heiss für die Höhe und die Tageszeit, und bald stapfen wir nur mit einem Leibchen am Oberkörper über den Gletscher. Wie die Lemminge ordenen wir uns in der Reihe der Bergsteiger ein, die auf dem Weg Richtung Tacul, Maudit oder Mont Blanc sind. Bald finden wir unseren Rythmus, gewinnen wieder an Höhe, und blicken bald auf die Cosmique Hütte herunter. Alex ist begeistert von den Hubschrauber Manövern, als dieser beim Materialtransport den Güterhaufen ausklinkt, und im Sturzflug Richtung CHX einfach hinter dem Berg verschwindet. „Have you seen this! Have you seen this!“. 

Der Gletscher ist noch in sehr gutem Zustand, nur ein einziger Überstieg macht den Bergsteigern derzeit kleinere Probleme. Eine Gruppe russischer Bergsteiger ist offensichtlich voll überfordert, und wir halten uns aus taktischen Gründen lieber Fern von dem Drama. Als sie es nach einer halben Stunde für fünf Meter endlich doch schaffen, weiterzugehen, müssen sie bei uns vorbei. Gleich der erste Bergsteiger rammt mir die Spitze seines Pikels ins Schienbein und reißt mir dabei die Hose auf. „Spasiba! And have a nice day!“ 

Der Rest des Aufstieges ist leicht und wir versuchen in der ungewohnt dünnen Luft langsam aber stetig weiterzugehen. Bald lacht die felsige Gipfelkuppe des Tacul auf uns herunter, wir lassen die Rucksäcke zurück, und klettern die letzten 30 Meter zum Gipfel hinauf. Dort ist der Ausblick grandios! 

Wir sehen aber auch die Nebelschwaden vom Tal heraufziehen und machen uns gleich wieder aus dem Staub. Bald ziehen sich die Wolken auch bedenklich zusammen, werden dunkel und es beginnt zu donnern und zu graupeln. 

Als wir gegen 13.30 Uhr wieder mit dem Aufstieg hinauf zur Aiguilles du Midi beginnen, bricht das Wetter über uns herein. Nochmals Gore Sachen raus und weiter gehts. Der letzte Abschnitt ist überraschend anstrengend, aber als der Himmel plötzlich wieder völlig aufreißt, ist alle müh vergessen, leuchten uns die Gipfel ringsum entgegen und wir genießen nochmals das Panorama, bevor wir wieder ins Tal fahren. 

„I have to come back to this awesome place!“, sagt Alex. Dem ist trotz der kurzen Zeit hier in CHX, nix hinzuzufügen.

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