Im "Koasa": "Spass 2000" und "Rebitsch- Spiegl"

Die Fleischbank beim Zustieg
Ines am Zustieg (so viel Schnee heuer!)
Ines in 1. Länge Rebitsch-Spiegl
Gerhard Spass 2000
Gerhard Rebitsch-Spiegl
Ines in Ausstiegslänge "Vertical Tango"
Ines nochmals im "Vertical Tango"i

Im Juni war ich mit Ines für ein Wochenende im Wilden Kaiser, an der Fleischbank unterwegs. Bei sengender Hitze war die einzige Fluchtmöglichkeit vor den hohen Temperaturen hinauf in die Höhe!

Ich weiss - was für eine Schande - aber ich war das erste Mal im Kaiser zum Klettern. Und als ich über die Griesßner Alm aufsteige, verstehe ich beim Blick hinauf zur Fleischbank sofort, was die Faszination des Kletterns hier ausmacht. Die geile Wand, die wunderschöne Umgebung, die Formen der Berge rundherum, der "Koasa" ist echt ein toller Gebirgsstock.

In etwa 1 1/2 Stunden steigen wir zum Einstieg der "Spass 2000" auf, die mich dann gleich in der ersten Länge ordentlich fordert. Die Plattenstellen sind knifflig und schwer zu lesen, die Abstände recht ordentlich. Am Ende der Länge komme ich dann zu einer Stelle die ich einfach nicht auflösen kann, ja schlimmer noch, mir fehlt hier für 2-3m eine Idee wie es gehen könnte.

In den weiteren Längen wird die Route dann immer nasser und nasser, bis ich am Ende einer gewaltigen Wasserrille mit scharfen Graupeln, eine patschnasse Sektion vor mir habe. Ich schaffe es da weit rein zu Klettern, aber kurz vor dem Stand, mit Ausblick auf einen Sturz auf eine schräge Platte unter mir, wird es mir zu gefährlich, und ich seile ab. Schade, denn die Route hat mir sonst sehr gut gefallen, besonders die verbleibenden Längen haben sehr spektakulär ausgeschaut.

Tags darauf ziehen wir dann weiter die Rinne hinauf zur "Rebitsch-Spiegl", die wesentlich leichter ist. Nach gemütlicher Einstiegslänge wird es etwas steiler, und es kommen Risse, Verschneidungen und letztlich eine langer Quergang zur "Vertical Tango". Diese wollen wir aussteigen.

Als ich an dem Stand unter dem kleinen Dach ankomme, habe ich plötzlich 250m Luft unter dem Arsch. Wie geil ist denn das bitte! Auf einmal saugt es voll unter dir, und schlagartig ändert sich der Charakter zur Kletterei vorher.

Mit einem kniffligen Bouldermove geht es dann im 8. Grad über das kleine Dach, wobei hier Kleine keine Freude haben werden. Ich habe eine große Spannweite, und habe mir schon schwer getan. Für Ines ist die Stelle später im Nachstieg unlösbar bei Ihren 165cm.

Über dem Dach folgt dann eine der geilsten Längen die ich je geklettert bin. Es geht im 7. Grad über eine steile, wasserzerfressende Wand mit großen scharfen löchern, Hörnern und Schlitzen. Die Länge ist außergewöhnlich schön, und sucht hinsichtlich der Felsstruktur - wie ich finde - ihresgleichen.

Am Abstieg wird es nochmals spannend, als ein Gewitter herannaht. Bereits am Weg zum Gipfel fallen die ersten Tropfen, und wir gasen ordentlich an, um dem drohenden Sturm zu entrinnen. Als es beim Abstieg vom Gipfelkreuz hinunter dann bereits so aussieht, als würde uns das Wetter erwischen, sind wir heilfroh dass Ines weiss wo es langgeht. Unser Tipp: Sich genau erkundigen, wie und wo der Abstieg geht, man kann nämlich quasi zu früh Richtung Steinerne Rinne abbiegen!

Wir haben dann Glück, und entrinnen dem Gewitter, welches sich über St. Johann austobt, und steigen happy, aber müde, wieder ins Tal.

"Koasa", mia keman sicha wieda!













rockstore.at