Bergell Sommer 2011

Zustieg mit schwerem Gepäck
In der Hofmeister Jubiläum (Inuminata)
In den Ausstiegslängen Hofmeister - Jubiläum
Am Weg zur Bügeleisenkante
Sonne!!!
Aisblick von "unserer" Wiese auf die Sciora Türme
Seilschaft am Ausstieg der Fuori di Sciora
Ines an der Bügeleisenkante
Juhuuuu!!!
Am Gipfel der Piode di Sciora
Headwall Pioda di Sciora
Ines an der Bügeleisenkante
Seilschaft am Gletscher unterhalb der Sciora Türme
Ines in der "unbekannten" Route

Ines und ich wollten als Expeditionsvorbereitung für Indien ein Massiv in den Alpen ansteuern, wo wir relativ alleine und abgeschieden sein würden. Es sollten zudem lange Routen mit gemischter Absicherung sein, dann lange Abseilfahrten haben und kürzere Gletscher Zustiege. Also wohin? Na ins Bergell natürlich!!!


Mit fettem Gepäck für eine Woche, inkl. Zelt etc. stiefeln wir im Bondasca Tal vom Parkplatz in drei anstrengenden Stunden hinauf zur Sciora Hütte. Nix mit Radler oder Bier, sondern an ihr vorbei und nochmals eine halbe Stunde weiter zu einem richtig geilen Zeltplatz mit Wiese, Bach und grandioser Aussicht auf den Piz Badile!

Als erste Route nehmen wir uns die "Hofmeister-Jubiläum", 6b, 10 Sl. 350m vor. Früh am Morgen wandern wir über die Geröllhalden und Schneefelder zum Einstieg, wo und bereits die Sonne erwartet. Die Linie ist dann schön homogen und bietet eine vielseitige Kletterei. Wir erwischen einen super Tag und sind in ca. 3 Stunden am Gipfel.

Am Tag darauf machen wir uns zur "Bügeleisenkante" auf, wo uns sieben Seillängen feinste Plattenkletterei erwartet. Im 6. Grad geht es hier immer gleichmäßig dahin, und man sollte 6a auch wirklich locker drauf haben, weil im oberen Teil die abstände doch recht ordentlich sind. Der Ausblick auf den Cengalo und die Badile Nord-Ost Wand sind gewaltig von hier!

Am dritten Tag geht es dann auf die Punta Pioda, via den Klassiker "Pioda Kante". Wir starten früh los, und am Einstiegsturm ist es richtig frisch. Dann kommen wir aber in die Sonne und klettern über den ersten KAntenaufschwung unter das große Dach. Ich kann es nicht glauben, aber hier ist tatsächlich ein leichter Eisfilm vorhanden, und das schmelzende Wasser fließt sorgfältig über die Platte unter dem Dach herab. Super Freikletterbedingungen also!
Mich Ach und Krach wurschtle ich mich frei über die Platte, das Dach selbst ist dann gar kein Problem.

Im oberen Abschnitt der Route verläuft die Kletterei dann etwas eintönig. Leichte Platte, nach leichter Platte,.....wir gehen hier sehr viel verlaufend.

Am Gipfel können wir dann bei stabilem Wetter die Aussicht für 10 Minuten genießen, bevor wir die 1.000m und 25 Längen wieder abseilen. Hier schleifen wir unser Abseiltaktik und Technik richtig ein. Dabei lassen wir den Kletterpartner am Seil hinunter, es wird kein Seil hinab geschmissen und alles funktioniert prima.
Beim Abziehen selber bleibt uns das Seil natürlich 2 Mal hängen, aber das ist bald behoben. Blöder ist da schon, dass wir einmal die nächsten Abseilringe (versteckt unter einem Block) nicht finden, und uns wie die größten Blindschleichen vorkommen.

Alles in allem eine super Tour, schön lang und eine ideale Vorbereitung für Indien.

Von der Route aus sehen wir an der "Sciora di Fuori" eine Seilschaft im obersten Teil. Was für ein Anblick. Sofort beschließe ich, diese Route einmal selber zu klettern, weil sie einfach derart schön aussieht.

Als wir nach einem super schönen Rasttag, wo wir auf "unserer" Wiese faulenzen, den unteren Teil der Fuori di Sciora, den "Kasper Pfeiler" "profilaktisch"  klettern wollen, finden wir den Einstieg nicht. Ich weiss nicht was da los war, aber alles Suchen nach einer vernünftigen Einstiegslinie, einem Haken, einem selbst absicherbaren Riss oder ähnlichem, es hilft nix. So enden wir in einer unbekannten Linie, die im 8. Grad liegt (1. Seillänge, dann leichter). Als uns aber in der 5. Länge der Donner entgegenschallt, seilen wir ab. Aber keine angst, wir kommen wieder!

Summa Summarum ein super Trip, mit dem wir sehr zufrieden waren. Wenn wir in Indien auch so fix unterwegs sind, dann wird es schon mit ein zwei Erstbegehungen klappen.



























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